März 2025: Quetschbeutel „Quetschis“ und andere Übel

Nicht nur Speisen, sondern auch Getränke beeinflussen die Mundgesundheit eines Babys oder Kleinkindes.
Oftmals verstecken sich Zuckerarten, die als „Fruchtzucker“ getarnt, nicht als gesundheitsschädigend erkannt werden.
Fructose in reinem Fruchtsaft entspricht einer 10%igen-Zuckerlösung und die sauren pH-Werte greifen zunächst den Zahnschmelz an, was zu Karies und Zahnverlust führen kann.

Das permanente Flaschennuckeln (Flaschenkaries), oftmals auch in der Nacht, ist besonders schädlich. Da der reinigende Speichelfluss in der Nacht um ein zehnfaches niedriger ist als am Tag, ist der schädigende Effekt des Zuckers umso größer. Darum lassen Sie Ihr Kind niemals mit der Flasche einschlafen, da dies außerdem auch eine Erstickungsgefahr in sich birgt.

Übrigens: Nicht nur zuckerhaltige Getränke wie gesüßter Tee oder Obstsaft können den Milchzähnchen schaden, sondern auch Milch – vielmehr der darin enthaltene Milchzucker (Laktose).
Besser ist Wasser oder ungesüßter Tee, den das Kleinkind aus einem Becher trinken sollte, sobald es sitzen kann.

1 Liter Fruchtnektar enthält ca. 50 Stücke Würfelzucker
1 Liter Limonade enthält ca. 40 Stücke Würfelzucker
1 Liter Cola enthält ca. 40 Stücke Würfelzucker

In der Zuckerliste bei der Jugendzahnpflege Hessen können Sie zusätzliche Zuckergehalte in anderen Getränken einsehen.

Die allseits beliebten und so praktischen „Quetschies“ enthalten viel Zucker. Da sie lange im Mund bleiben, schaden sie dauerhaft dem Zahnschmelz von Kinderzähnen. Aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes werden sie als Süßigkeit angesehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat in ihrer Stellungnahme von Quetschbeuteln für Babys abgeraten. Und obwohl auch die Hersteller ihre Fruchtbreie erst ab dem ersten Lebensjahr empfehlen, sollten sie nicht als gesunde Zwischenmalzeit gesehen werden.

Auch beim ständigen mit einem Strohhalm an zuckerhaltigen Limonaden oder Säften nuckeln besteht Kariesgefahr.

Und Saures?

Säurehaltige Nahrungsmittel greifen die Zähne ebenfalls an.

In Fruchtsäften, Limonaden, Cola und Sportgetränken sind Säuren enthalten. Auch das gesunde Obst birgt das Risiko für Zahnerosionen, wenn sie häufig über den Tag verteilt verzehrt werden. Zitrusfrüchte, Äpfel und Kiwis sind säurehaltig und greifen beim Verzehr den Zahnschmelz an.

Säurehaltiges sollte gemieden oder mit kalziumhaltigen Nahrungsmitteln kombiniert werden,
wenn die Zähne zu Erosionen neigen oder der Zahnschmelz schon geschädigt ist.
Milchprodukte wie Joghurt oder Quark gleichen den Mineralienverlust aus.

Daumenlutschen – das andere Übel

Ganz natürlich und beruhigend ist für Babys und Kleinstkinder das Daumen- oder Schnullernuckeln. Auf diese Weise werden die elementaren Bedürfnisse des Babys befriedigt. Nach etwa neun Monaten sollte es jedoch zu einem Abbau des Nuckelns kommen, da es sonst zu Zahn- und Kieferfehlstellungen kommen kann, welche dann nur mit großem Aufwand behoben werden können.

Nehmen Sie den Schnuller, während sie sich mit dem Baby beschäftigen, z.B. beim Spielen aus dem Mund.
Das Daumenlutschen kann mit Präparate aus der Apotheke abgewöhnt werden. Die bitter schmeckenden Präparate werden auf die Daumen aufgepinselt.

Tipp: Ihr Zahnarzt kann Erosionen im Anfangsstadium erkennen und Tipps zur Vorbeugung geben. Zudem sollten die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen werden.