Oktober 2023: Süßes oder Saures

Es ist bald wieder so weit. Um Geister abzuschrecken verkleideten sich schon die Kelten. Dieser Brauch ist besonders in den USA weit verbreitet, wird aber inzwischen hierzulande immer häufiger durchgeführt. Das beliebte Gruselfest geht mit einer Vielzahl von Bräuchen einher. So ziehen z.B. die Kinder am Abend des 31. Oktobers in ihren Verkleidungen von Haus zu Haus und fordern die Bewohner mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ auf, ihnen Süßes zu geben.

Und was sagt der Zahnarzt dazu?

Na, was wohl? Süßes und Saures schadet Kinderzähnen.
Wussten Sie, dass bis zu 15 Prozent oder 70.000 Kleinkinder pro Geburtsjahrgang in Deutschland an schweren Zahnproblemen leiden?

Süßes:

Alle zuckerhaltigen Lebensmittel dienen als Nahrung für Bakterien die Karies verursachen, welche wiederum Säuren produzieren, die den Zahnschmelz angreifen.
Zahnfeind Nummer eins ist und bleibt daher der Zucker. Er ist besonders tückisch da er nicht nur in eindeutig erkennbaren Süßigkeiten wie Schokolade oder Weingummi steckt. Er befindet sich auch in gesunden Lebensmitteln wie z. B. Honig und als Fruchtzucker in gesundem Obst, in handelsüblichen, in Fertiggerichten und von Ketchup, Soßen und in Gewürzgurken mal abgesehen, sogar als Geschmacksträger und Bindemittel in Wurst. Laktose, Saccharose, Glukose, Fruktose, Maltodextrin, Süßmolke … sind nur ein paar Namen, hinter denen sich Zucker in Lebensmittelkennzeichnungen verbirgt.

Saures:

Kariesverursachenden Bakterien werden vom Zucker zur Säureproduktion anregt. Über die Nahrung zugeführte Säuren sind ein ebenso schlimmer Feind der Zähne, da diese den Zahnschmelz aufweichen und wichtige, stärkende Mineralien aus dem Zahn lösen. Obst, Fruchtsäfte, kohlensäurehaltige Getränke, Wein, Essig usw., senken den pH-Wert im Mund und machen Zähne und Zahnfleisch angreifbar.
Besonders in Kombination können Süßes und Saures ihre zahnschädigende Wirkung entfalten, wenn die Säuren den Zahnschmelz bereits aufgeweicht haben.

Was also geben wir den Kindern, die Süßes von uns fordern?

Auf das Zahnmännchen achten!

Da ist es doch gut, dass es das Zahnmännchen gibt. Der kleine Hinweis auf zuckerfreien Produkten ist viel wert, da es Eltern und Kindern zeigt, welche Süßigkeiten ohne Bedenken vernascht werden dürfen.
Aber an Halloween dürfen Eltern auch mal ruhigen Gewissens ein Auge zudrücken. Bevor die Kinder tatsächlich zu Plagegeistern werden, lockern schlaue Eltern die Naschregeln lieber ein bisschen.

Konzentriertes Naschen

Es gefällt den Kinderzähnen gar nicht, wenn sie ständig mit Süßigkeiten gefüttert werden und somit den unzähligen Bakterien immer neue Nahrung zur Produktion von Säuren zugefügt wird.

Und bedenken Sie: Nach dem letzten Bonbon findet eine Remineralisierung statt. Wichtige Mineralstoffe werden dabei zurück zum Zahn transportiert. Das benötigt ein wenig Zeit und sollte nicht durch den nächsten Säureangriff gestört werden.
Deshalb sollten Sie den Zähnen Ihrer Kinder eine Verschnaufpause gönnen. Lassen Sie Ihre Kinder lieber einmal richtig in die Dose mit den süßen und sauren Leckereien greifen und stellen sie die begehrten Naschereien danach weg.

Nach dem Gruseln in die Zahnarztpraxis

Zweimal im Jahr sollten Sie die Kinderzähne untersuchen lassen. Vielleicht ist es ja direkt nach Halloween wieder so weit, denn ob die Naschereien keine Schäden hinterlassen haben, weiß nur der Zahnarzt. So verliert selbst Karies seinen Schrecken!

Tipp: Der Nikolaus kommt bald und Weihnachten steht vor der Tür …